- Vorwort
- 1. Airbrushpistolen
- 2. Reinigung
- 3. Farben
- 4. Schablonen
- 5. Druckluftquellen
- 6. Besondere Tipps
- 7. Fehlerquellen
- 8. Nützliches Zubehör
- 9. Literaturhinweise
"Aller Anfang ist schwer" - dies gilt im besonderen beim Thema Airbrush. Diesen Anfang jedoch etwas zu
vereinfachen, war und ist mein Ziel mit dieser FAQ (Frequently Asked Questions = häufig gestellte Fragen).
Anfänglich ist man des öfteren kurz davor, die ganze Ausrüstung durch das geschlossene Fenster
zu werfen. Meistens sind es jedoch ganz simple Dinge, die man einfach noch nicht heraus bekommen hat, oder es
fehlt einem schlicht und ergreifend noch das nötige Feingefühl.
Diese FAQ erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dies wäre eine Idealvorstellung. Um diesem
Ideal jedoch wenigstens Ansatzweise näher zu kommen, werde ich die FAQ immer wieder ergänzen, sowie
mir wieder neue Fragen zu Ohren kommen. Wenn euch hier eine Frage unbeantwortet bleibt, dann schickt mir doch
bitte eine E-Mail. Ich werde euch so schnell wie möglich Antworten und ggf. diese
FAQ danach ergänzen. Diese FAQ lebt vom mitmachen! Man könnte hier viel theoretisieren, dies ist jedoch
nicht mein Weg. Alle Fragen hier kommen aus der Praxis und haben so direkten Bezug zum Thema, ohne viel um den
heißen Brei herum zu reden. Deswegen ist jetzt auch Schluß mit dem Vorwort und es geht gleich mit
der ersten Frage los... Nicht bevor ich jedoch noch etwas ergänzend sagen muß.
Hinweis:
Diese FAQ stammt von Rainer Wahl (www.rainer-wahl.de) und darf weder auszugsweise noch komplett
in irgendeiner Form auf anderen Seiten im Internet, Zeitschriften oder anderen
Datenträgern ohne die schriftliche Zustimmung des Autors veröffentlicht werden. Bei
Zuwiderhandlungen behalte ich mir rechtliche Schritte vor. Eine Warnmail von mir mit der
Bitte, die FAQ sofort wieder aus dem Angebot zu entfernen, wird in Zukunft vorher nicht
mehr erfolgen.
Diese Frage ist quasi die FAQ schlechthin. Am besten macht man sich
zunächst einmal klar, was Innen- und Außenmischung usw. bedeutet und informiert
sich über aktuelle Preise diverser Airbrushs und Kompressoren. Die Fragen was
man brushen will, worauf und wann, sollte man auch nicht ungeklärt lassen. Will
man "nur" großflächig Brushen und keine künstlerischen Werke produzieren, kommt
man mit einer einfacheren Airbrush aus, als wenn man detailierte Bilder brushen
möchte. Wer gerne abends brusht, sollte sich ebenso einen leisen Kompressor kaufen,
um seine Nachbarn im Haus nicht an die Decke zu bringen...
Danach läßt man den persönlichen Geldbeutel über sein Budget entscheiden und
kauft sich, was man persönlich benötigt.
Das geringste Risiko geht man jedoch ein, wenn man als angehender Brusher
folgendermaßen vorgeht:
Es gibt von diversen Herstellern Startersets, mit einer Airbrush mit
Außenmischung und einer Druckluftdose im Set. Sowas kostet i.d.R. um die 25EUR.
Damit kann man erst einmal probieren, ob einem das Hobby liegt. Gefällt einem die
Sache nicht, so hat man kein großes Geld in den Sand gesetzt. Anzumerken wäre
aber noch, daß man mit Airbrushs aus den Startersets keinen großen Staat machen
kann, was aber auch zum Ausprobieren nicht nötig ist.
Findet man gefallen an der Sache, oder hat jetzt sogar erst recht Blut geleckt,
so kann man richtig in das Hobby einsteigen und kann sich dann auch eine
bessere Airbrush kaufen, am besten gleich mit einem Kompressor dazu. Einige
Links zu Shops, die Airbrushartikel führen, findet ihr z.B. in der Rubrik
"Airbrushfirmen und -läden" auf meiner Seite.
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Innenmischung bedeutet, daß Farbe und Druckluft in der Airbrush gemischt werden, was
einen feineren Sprühnebel ergibt. Fast jede Airbrush mischt Farbe und Luft in der
Pistole. Außenmischung ist das genaue Gegenstück dazu. Farbe und Luft werden außerhalb
der Airbrush gemischt. Meist findet Außenmischung bei technisch einfacheren Airbrushs
Verwendung.
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Venturi Prinzip
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Beiden gemeinsam ist jedoch das sog. "Venturi Prinzip" (siehe Abbildung). Durch einen größeren
Durchmesser strömt Luft (blau), erzeugt an der Öffnung zum kleineren Durchmessers hin einen Unterdruck und
saugt somit Farbe (rot) an. Farbe und Luft vermischen sich danach zu einem feinen Sprühnebel.
Die große Ausnahme ist hier jedoch die "Paasche AB Turbo".
Diese Airbrush mischt Farbe und Luft auch außerhalb, jedoch ist sie das absolute
Profigerät für Airbrusher. Auch arbeitet sie nicht nach dem Venturi-Prinzip. Dies schlägt
sich sowohl im Preis (ca. 375-450.-EUR) als auch in der Handhabung nieder.
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Für das Lackieren von (RC-)Modellen oder größeren Flächen (> DIN A4
Blatt) sollte man sich eine Single-Action Airbrush zulegen. Will man 'richtig' Brushen, ja
sogar künstlerisch tätig werden, kommt man hingegen nicht um eine Double-Action
Airbrush herum. Manchmal nennt sich sowas auch einfache, bzw. doppelte Hebelfunktion, je
nach Hersteller. Gemeint ist jedoch jedesmal das Gleiche.
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Single-Action Airbrush
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Bei einer Single-Action Airbrush stellt man vor dem Brushen die gewünschte Farbmenge
ein, die während des gesamten Sprühvorganges unverändert beibehalten wird.
Will man mehr oder weniger Farbe versprühen, muß man mit dem Brushen absetzen,
die Farbmenge verändern und kann danach wieder weiter Brushen. Dazu hat die Airbrush
hinten ein kleines Rädchen zur Farbmengenregulierung und mit einem Knopf weiter vorne
läßt man Druckluft in die Airbrush, bzw. beim loslassen unterbricht man wieder
den Druckluftstrom.
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Double-Action Airbrush
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Bei einer Double-Action kann man während des Brushens die Farbmenge variieren. Solche
Airbrushes haben kein Rädchen zur Farbmengenregulierung. Hier wird mit dem Druckknopf
beides reguliert. Ein Druck auf den Druckknopf läßt Druckluft in die Airbrush
strömen und ein Zurückziehen des Druckknopfes erhöht langsam die Farbmenge
mehr und mehr.
Neben Single- und Double-Action Airbrushes, gibt es noch Airbrushes mit gekoppelter
Doppelfunktion, oder auch "abhängige Double-Action". Bei diesen Airbrushes wird beim
Zurückziehen des Hebels die Luft freigegeben. Je weiter man danach den Hebel nach hinten zieht,
umso mehr Farbe wird freigegeben.
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Sprenkeldüse vorher
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Manchmal möchte man grobe Farbspritzer versprühen, um z.B. damit bestimmte Effekte zu
erzielen. Sternennebel lassen sich so beispielsweise sehr einfach aufbringen. Man kann
dafür eine alte Zahnbürste nehmen, die man in Farbe taucht und mit dem Finger
über die Borsten streicht, um somit Farbkleckse auf die Vorlage zu bringen, oder man nimmt
eine Sprenkeldüse für seine Airbrush.
Sprenkeldüsen gibt es in verschiedenen Größen und sind nichts anderes als
gewöhnliche Düsen, die einen extra großen, meistens zackigen, Kragen haben.
Beim Brushen sammelt sich somit schnell Farbe an der Innenseite der Düse und die Luft
pustet die Farbkleckse aus der Düse auf die Vorlage. Also genau das, was man bei einer
normalen Düse unbedingt vermeiden will (Satellitentropfen) und man manchmal (bei zu
dicken Farben) ungewollt selbst fabriziert hat.
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Modifizierte Sprenkeldüse
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Hat man eine Sprenkeldüse aber gerade nicht zur Hand, reicht auch etwas Klebeband. Das
Klebeband klebt man einmal rundherum um die Düse und zwar so, daß man quasi die
Düse verlängert. Damit erreicht man den gleichen Effekt, wenn auch nicht ganz so
perfekt wie mit einer Sprenkeldüse. Je nachdem, wie weit man die Düse verlängert,
erhält man dickere oder dünnere Tropfen. Probieren geht über Studieren und wer
nicht oft eine Sprenkeldüse braucht, kommt so günstiger weg und muß nicht
großartig erst eine passende Sprenkeldüse ausfindig machen und kaufen.
Am allereinfachsten erreicht man Sprenkler jedoch dadurch, daß man den Luftdruck
stark reduziert (0,5-0,8 Bar) und stoßweise Luft und Farbe ganz öffnet an der
Airbrush. Dabei fängt die Airbrush an zu spucken und es entstehen Sprenkler.
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Saugbecher-Airbrush
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Man unterscheidet zwei Systeme wie der Airbrush Farbe zugeführt wird. Das Saug- und das
Fließbechersystem. Beim Saugbechersystem wird die Farbe durch den Unterdruck in die
Airbrush gesaugt, mit Luft vernebelt und tritt danach aus der Düse aus.
Das Fließbechersystem unterscheidet sich vom Saugbechersystem nur insoweit, als
daß die Farbe der Schwerkraft folgend selbsttätig in die Airbrush fließt.
Eine Airbrush mit Saugbecher eignet sich besonders gut für großflächigere
Lackierarbeiten, z.B. für Modellbaulackierarbeiten, da es die ansteckbaren Becher
in diversen Größen gibt und mehr Farbe aufnehmen können als Fließbecher.
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Fließbecher-Airbrush
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Eine Airbrush mit Fließbecher ist hingegen für feinere Arbeiten besser geeignet, z.B.
Illustrationen, Nail-Art für Fingernägel, Retuschearbeiten usw.
Das Reinigen des Fließbechers ist i.d.R. einfacher, nicht zuletzt dadurch, daß der
Becher weniger Farbe aufnehmen kann. Ein Vorteil des Fließbechers ist auch, daß beim
Brushen die Farbe nicht zuerst angesaugt werden muß, sondern sofort zur Verfügung steht.
So leert sich ein Fließbecher auch besser als ein Saugbecher. Weiterhin ist das
Handling der Airbrush einfacher, da unten kein Becher stört und man so mehr Platz hat
zum Greifen mit der Hand.
Prinzipiel kann man natürlich mit jedem System alles Brushen. Einfacher macht man es sich
jedoch allerdings, wenn man für größere Arbeiten eine Airbrush mit Saugbecher und für
andere Arbeiten eine mit Fließbecher verwendet.
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Einfache Antwort, nein!
Es ist billiger und einfacher statt extra Reinigungsmittel, Glasreiniger zu verwenden.
Der funktioniert mindestens genauso gut, ist günstiger und zu dem noch in jedem Supermarkt
zu bekommen. Zusätzlich kann man in den Glasreiniger noch 1/3 Spiritus mischen, um die
Lösekraft zu verbessern.
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Silikonentferner
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Professionelle Lackierer nehmen dazu Silikonentferner.
Silikonentferner ist normalerweise in jedem Autozubehörhandel in 1L Gebinden für
unter 4-6EUR und mittlerweile auch im Baumarkt zu bekommen. Überteuert ist es in kleineren
Gebinden in Autozubehörabteilungen von Supermärkten usw. erhältlich. Da kosten
dann 250ml auch gerne einmal 12EUR.
Silikonentferner löst Oberflächen nicht an und riecht auch nicht so penetrant, wie
z.B. Nitroverdünnung. Es ist stark entfettend und verdunstet rasend schnell. Etwas besseres
zum Reinigen und Entfetten von Oberflächen gibt es nicht. Gerade bei Kunststoffen.
Zuerst sollte die Oberfläche bei grober Verschmutzung mit einer Spülmittellauge grob
gereinigt werden. Danach gut abtrocknen. Jetzt den Silikonentferner auf ein fusselfreies Tuch
geben und damit die ganze Oberfläche abreiben. Kommt man mit dem Tuch nicht in Ecken usw.,
einen Pinsel beiseite nehmen. Am Ende kann dann noch einmal, je nach Bedarf, Silikonentferner
in die Airbrush gefüllt werden und damit die ganze Oberfläche "sauber gebrusht"
werden. Danach evtl. noch einmal mit Druckluft über die Oberfläche, damit evtl.
anhaftende Fusselchen weg gepustet werden.
Beim reinigen mit einem Tuch auf Kunststoffoberflächen ist noch zu beachten, daß der
Kunststoff sich dabei elektrostatisch aufladen kann. Dann zieht die Oberfläche
Staubteilchen an, was einem schnell graue Haare wachsen läßt. Nach dem Abreiben ist
es daher ratsam, das Kunststoffteil eine Stunde lang in eine vor Zugluft geschützten
staubfreie Ecke zu stellen, damit die elektrostatische Aufladung abklingen kann. Danach sollte
man unbedingt noch einmal mit Druckluft die Oberfläche abblasen (wie oben beschrieben).
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Zunächst sollte man die Airbrush und alle farbverschmierten Teile grob reinigen. Dazu nimmt man zuerst
einen Lappen und wischt alles sauber. Dabei aufpassen, daß die Nadel vorne an der Airbrush nicht
verbogen oder beschädigt wird!
Jetzt gibt man am besten ein zur Farbe passendes Reinigungsmittel in das Farbglas, bzw. den Farbnapf in
der Airbrush und spült die Airbrush kräftig durch. Bei Airbrushfarben eignet sich auch Glasreiniger dazu
hervoragend, bei Ölfarben, Lacken usw. Nitroverdünnung oder Universalverdünnung.
Mit einem Ohrstäbchen kann man danach noch die Ecken der Farbgläser und der Airbrush auswischen. Hat man
die Airbrush soweit zugänglich von außen gereinigt, sollte man die Airbrush soweit wie möglich zerlegen.
Besonders die Düsennadel, die Düse und die Farbzufuhr sollte dabei genau unter die Lupe genommen werden.
Evtl. ist es auch eine gute Idee, die Reinigungsflüssigkeit in die Airbrush zu gießen, damit sich
nirgends Farbe verkrusten kann. Alle Teile sollten mit einem Pinsel sorgfältig gereinigt werden, so lange,
bis keine Farbe mehr anhaftet.
Danach mit Küchenkrepp die Teile abtrocknen und alles wieder zusammenbauen. Jetzt noch einmal Reinigungs-/
Lösungsmittel in das Farbglas/den Farbnapf füllen und die Airbrush durchspülen. Et voila, fertig.
Bei Verwendung von Lösungsmitteln bitte noch einmal beachten, daß die Airbrush dafür geeignet ist!
Siehe dazu ein Stück weiter oben unter "Welche Farben kann ich mit meiner Airbrush
verwenden?", sowie die Hinweise unter "Lösungsmittelhaltige Farben".
Grundsätzlich:
Mit dem Reinigen der Airbrush nicht schlampig sein! Airbrushs bestehen aus Feinmechanik und
durch angetrocknete Farbe kann man sich viele Fehlerquellen einhandeln, bis hin zum
vollständigen versagen der Airbrush. Alle Teile vorsichtig und ohne Kraftaufwand
lösen und wieder zusammenbauen. Herstellerangaben in der Bedienungsanleitung zur Reinigung
und (De-)Montage beachten!
Inhaltsverzeichnis
Bei Verwendung von lösungsmittelhaltigen Farben, im Gegensatz zu reinen auf Wasser
basierenden Airbrushfarben, gibt es zwei, drei Dinge zu beachten. In aller Regel muß
die Farbe soweit Verdünnt werden, bis sie etwa die Konsistenz von Milch hat.
Andernfalls ist die Farbe viel zu dick zum Brushen. Nach Gebrauch ist die Airbrush peinlichst
(!) zu reinigen und zu pflegen. Dazu zerlegt man die Airbrush soweit wie möglich und
reinigt mit dem entsprechenden Lösungsmittel alle Teile sorgfältig. Danach nimmt man
etwas Vaseline und schmiert damit Gewinde und vor allem alle Dichtungen etwas ein.
Andernfalls werden die Dichtungen mit der Zeit spröde und brüchig. Vor dem
nächsten Brushen kann man dann einmal kurz die Airbrush durchspülen, damit eventuelle
Vaselinereste entfernt werden und nicht auf die Vorlage kommen.
Achtung:
Nicht jede Airbrush ist zur Verwendung von lösungsmittelhaltigen Farben geeignet! Unter
Umständen kann man sich so ganz leicht seine komplette Airbrush ruinieren. Dazu bitte unbedingt
die Textbeilagen zur Airbrush beachten. Wenn nichts dazu in der Anleitung steht, kann man i.d.R.
mit der Airbrush lösungsmittelhaltige Farben verwenden.
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2K steht für "2 Komponenten". Solche Lacke werden verarbeitet wie 2 Komponentenklebstoffe.
Der Lack ist hierbei gleichzeitig sowohl Farbe als auch Binder. Damit der Lack aushärtet,
muß ihm Härter zugesetzt werden. Der Vorteil eines 2K Lackes ist, daß er sich
mit allen Oberflächen verträgt und z.B. keine Farben darunter anlöst und daß
er nach dem Aushärten allen Umwelteinflüssen trotzt. Auch mit Verdünnung
läßt sich 2K Lack nach dem Aushärten nicht mehr anlösen. Um 2K Lack zu Leibe zu
rücken muß man schon schwerere Geschütze auffahren. Dieser Lack wird übrigens hauptsächlich zum Lackieren
von Autos verwendet.
Hintergrund:
Lösungsmittelhalte Farben trocknen dadurch, daß das enthaltene Lösungsmittel
verdunstet. Führt man nach dem Trocknen dem Lack wieder das Lösungsmittel zu, beginnt
sich der Lack wieder zu lösen. Man erhält dann praktisch wieder "die ursprüngliche
flüssige Farbe". 2K Lack trocknet nicht in diesem Sinne, er härtet von innen heraus
aus. Dabei findet eine chemische Reaktion statt, die Härter und Binder miteinander verbindet.
Nach der Reaktion ist diese Verbindung nicht mehr aufzubrechen. Daher kann auch Lösungsmittel
nach dem Aushärten nichts mehr anlösen. Aus diesem Grund kann man auch überflüssig
angesetze Farbe nicht wieder zurück schütten, was bei normalem 1K Lack kein
Problem darstellt.
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzlich alle, wenn man sie entsprechend verdünnt. Bei einigen Airbrushes
muß man hierbei jedoch Vorsicht walten lassen, wenn sie Lösungsmittel nicht
vertragen. In der Regel kann man mit "gängigen" Airbrushes lösungsmittelhaltige
Farben verwenden. Hierzu gibt einem die Anleitung der Airbrush detailierter Auskunft. Werden
in der Airbrush Dichtungen verwendet, die durch Lösungsmittel angegriffen werden,
muß von solchen Farben Abstand genommen werden. Andernfalls ruiniert man sich seine
kostbare Airbrush unwideruflich!
Inhaltsverzeichnis
Dies kommt, wie immer, auf den Anwendungszweck an. Prinzipiel gibt es zwei Möglichkeiten.
Erstens kann man von Beginn an bis zum Ende Airbrushfarben verwenden. Will man die Farben
danach versiegeln, um eine strapazierfähige Oberfläche zu erhalten, oder um sie z.B.
wetterfest zu machen, kann man sie danach mit 2K-Klarlack versiegeln. Die zweite Möglichkeit
ist, daß man von Begin an Lackfarben verwendet. Auch diese kann man danach noch einmal
mit 2K-Klarlack versiegeln. Je nach Anwendungsfall soll nachfolgende Tabelle euch etwas weiter
helfen:
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|
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Anwendung |
zu verwendende Farbe |
Finish |
Modellflieger ohne Verbrennungsmotor |
Airbrushfarben. |
Wahlweise Versiegeln mit 2K-Klarlack. |
" |
Beliebige andere Lacke und Farben. |
Kein besonderes Finish notwendig. |
Modellflieger mit Verbrennungsmotor. |
Von Beginn an 2K-Lack. |
Wahlweise versiegeln mit 2K-Klarlack. |
" |
Beliebige andere Lacke und Farben. |
Versiegeln mit 2K-Klarlack. |
Modellboot |
Airbrushfarben. |
Versiegeln mit 2K-Klarlack. |
" |
Beliebige andere Lacke. |
Kein besonderes Finish notwendig. |
Modellboot mit Verbrennungsmotor |
Von Beginn an 2K-Lack. |
Wahlweise versiegeln mit 2K-Klarlack. |
einfaches Airbrushbild auf Papier usw. |
Airbrushfarben |
Kein besonderes Finish notwendig. |
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzlich begint man mit der hellsten Farbe und arbeitet sich langsam zur dunkelsten Farbe vor. Dies
sieht in der Praxis so aus:
Die erste Farbschicht sollte weiß sein. D.h. entweder eine weiße Grundierung oder eine erste weiße
Farbschicht. Danach z.B. Gelb, Grün, Rot, Blau und zuletzt Schwarz. Sinn des ganzen ist, daß z.B. ein
gelber Farbton, nur auf einer helleren Farbe auch richtig zur Geltung kommt.
Interessant wird dies jedoch, wenn man etwas in Schwarz Lackieren möchte, mit gelben Verzierungen darauf.
Bei solchen Farbkonstelationen kommt es darauf an, was einfacher zu realisieren ist.
Variante 1:
Die Oberfläche zuerst Schwarz lackieren und danach die Verzierungen mit weißer Farbe aufbringen.
Danach erfolgt dann ein erneuter Farbauftrag, in diesem Beispiel Gelb, auf die weiße Farbe.
Variante 2:
Zuerst alles weiß grundieren und danach großzügig gelbe Farbe auf die Stellen aufbringen, wo
man später seine Verzierungen haben möchte. Jetzt klebt man mit Abdeckfolie die Verzierungen ab und
brusht am Ende alles Schwarz.
Bei Farbverläufen bleibt einem allerdings nur Variante 1 als Möglichkeit übrig, auch wenn Variante 2
eventuell einfacher wäre.
Inhaltsverzeichnis
Airbrushfarben sind, wie generell alle Farbarten, nicht ewig haltbar.
Kaufen sollte man sich seine Farben erst, wenn man sie braucht. Eine
Vorratshaltung ist nicht empfehlenswert. Ebenso sollte man beim Kauf schon
darauf achten, keine "Ladenhüter" zu erwischen, insbesondere beim
Gebrauchtkauf. Das beste Schnäppchen bringt nichts, wenn die Farben schon
ein Jahr beim Vorbesitzer oder Händler im Regal standen. Die Farben sind
dadurch mit Sicherheit nicht besser geworden.
Konkret getestet habe ich das einmal mit den Airbrushfarben von Schmincke.
Nach einem Jahr Lagerdauer setzten sich die Pigmente deutlich unten am
Flaschenboden ab, konnten aber noch einmal aufgeschüttelt werden. Nach
einem weiteren halben Jahr lies sich ein Großteil der Pigmente nicht mehr
richtig aufschütteln, was die Farbe insgesamt dünner machte vom
"schwimmenden" Pigmentanteil her gesehen.
Nach zwei Jahren war dann endgültig Schicht im Schacht. Die Farbpigmente
klebten nun so hartnäckig am Flaschenboden, daß man sie nur mit einem
Holzstab ansatzweise wieder verrühren konnte. Außerdem verklumpten die
Pigmente nun so sehr, daß es unschöne Pigmentflecken auf der Vorlage gab
und im weiteren Verlauf die Airbrush sogar verstopfte und außer Luft nichts
mehr heraus kam.
Von daher sollte man seine Airbrushfarben binnen einem Jahr aufbrauchen,
max. jedoch nach 1 1/2 Jahren seine Farben genau unter die Lupe nehmen
und ggf. entsorgen.
Inhaltsverzeichnis
Neben dem Einzelkauf von Farben, gibt es von mehreren Herstellern auch
Farbsets zu erwerben. So werden in einem Kunststoffköfferchen mit
Schaumstoffeinlage 8, 16 oder gleich 32 Farbfläschen angeboten, meistens
noch mit einer Flasche Reiniger und manchmal ein paar Leerfläschen dabei.
Solche Farbsets sind im Grunde eine sinnvolle Sache zur Erstausstattung
und/oder Erweiterung seiner Farbpalette. Fraghaft ist jedoch der Preis.
Rechnet man sich den Preis aus, den man für alle Farben einzeln bezahlen
müßte, kommt man meistens auf einen günstigeren Preis, den man für die
Farben im Set bezahlen müßte. Dies ist selbst dann noch der Fall, wenn
man die Dreingaben wie Reiniger usw. mit dazu rechnet. Von daher lohnt
es sich genau auf den Preis zu sehen und ggf. auch einmal nachzurechnen.
Inhaltsverzeichnis
Die Luftfeuchtigkeit im Raum sollte nicht zu hoch sein, da es sonst zu
Schlierenbildung kommen kann und der Lack auch nicht optimal haftet. Auch
bei Lackierarbeiten im Freien sollte man darauf achten, nicht unbedingt
direkt nach einem starken Regenguß zu arbeiten. Am Kompressor sollte
sowieso immer am besten ein Wasserabscheider vorhanden sein, der das
Wasser der Druckluft entzieht, da dies sonst zu unschönen Effekten
führen kann.
Inhaltsverzeichnis
Bewährt haben sich die Farben von Schmincke und Createx. Schmincke Farben sind sehr gut
zu Verwenden auf allen saugenden Untergründen (z.B. Zeichenpapier), während die Farben
von Createx auf Kunststoff-, Metalluntergründen usw. ihre Vorteile ausspielen können.
Ein Fläschchen Farbe von Schmincke (Inhalt 30ml) oder Createx (Inhalt 60ml) kostet
derzeit ca. 5.-EUR.
Anfängern und Gelegenheitsbrushern wird sicherlich die Createx Farbe mehr liegen, da sie
etwas dicker und von daher leichter zu Verarbeiten ist. Sicherlich gibt es noch zig
andere Hersteller von Airbrushfarben, jedoch macht man bei den genannten Farbherstellern
normalerweise keinen Fehler beim Kauf und sie sind relativ problemlos zu besorgen.
Inhaltsverzeichnis
Opak (Opazität) bedeutet soviel wie Lichtundurchläßig und ist das Gegenteil
von Transparent. Opake Farben sind das, was wir alle von "normalen Farben"
her kennen. Es sind deckende Farben, die eine darunter liegende Grundierung
oder andere Farbe vollkommen überdecken.
Transparente Farben sind mit einer Lasur vergleichbar. Sie lassen den Untergrund
durch scheinen und erfordern eine andere Arbeitsweise, als bei opaken Farben.
Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:
Nehmen wir an, wir haben eine gelb lackierte Oberfläche. Darauf bringen wir
nun einen blauen Kreis mit einer opaken Farbe auf. Als Ergebnis erhalten
wir einen blauen Kreis auf einer gelben Oberfläche, wie wir das
gewohnheitsmäßig wohl alle schon erwartet haben.
Nun bringen wir auf die gelbe Oberfläche einen weiteren blauen Kreis auf,
diesmal mit einer transparenten Farbe. Als Ergebnis erhalten wir
diesmal allerdings einen grünlichen Kreis (Gelb + Blau = Grün).
Von daher muß man sich vor dem Brushen überlegen, in welcher Reihenfolge man
seine Farben aufbringen möchte, was man Maskieren kann und was nicht und ob
nun opake oder lasierende Farben eher Sinn machen. Brusht man z.B. mit
transparenter gelber Farbe ungewollt auf einen schwarzen Untergrund, so ist
dies deutlich unkomplizierter, als wenn man mit opaker gelber Farbe auf den
schwarzen Untergrund gebrusht hätte. Im ersten Fall ist das Gelb nämlich nicht
zu sehen, im Gegensatz zum zweiten Fall.
Üblicherweise brusht man eher mit transparenter Farbe, als mit opaker. Meistens
ist auch die Farbauswahl an transparenten Farben größer.
Inhaltsverzeichnis
Freihand Brushen macht wahrscheinlich den meisten Spaß und ist am einfachsten
ohne großen Aufwand zu betreiben. Manchmal geht es jedoch nicht ohne Maskierungen,
um bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Überall dort, wo keine fließenden Farbübergänge
gewünscht werden, klare und harte Kanten, oder schlichtweg vermieden werden muß, daß
umherfliegende Farbe auf die Vorlage gerät, muß man den Untergrund, bzw. das Motiv
abdecken.
Im Handel gibt es Maskierfolie für diesen Zweck. Eine einseitig selbstklebend,
transparente Folie, die man auf die Vorlage aufbringt und sich nach Gebrauch wieder
davon lösen läßt. Die Folie ist mit einem Karomuster versehen, um Vorzeichnungen
aufmalen zu können. Die Vorzeichnungen muß man horizontal gespiegelt aufmalen, da man
auf dem Karomuster zeichnet und darunter die Abdeckfolie klebt. Zieht man nun das Papier (nach
dem Ausschneiden der Schablone) mit
dem Karomuster ab, sieht man auf die Klebeseite der Folie! D.h. man muß die Folie um 180 Grad
mit der Klebeseite nach unten drehen und somit vertauscht man Links mit Rechts. Nachdem
man eventuelle Vorzeichnungen auf die Folie aufgebracht hat, zieht man vorsichtig die
Schutzschicht mit dem Karomuster ab und hält danach die selbstklebende Folie in der Hand.
Diese bringt man nun vorsichtig auf die Vorlage auf und zwar so, wie man das auch von anderen
Klebefolien her kennt. D.h. man setzt eine Seite an und drückt dann langsam die Folie nach,
so daß keine Blasen eingeschlossen werden. Im Zubehörhandel sind zum exakten
Andrücken der Folie an den Rändern sog. Andruckwerkzeuge erhältlich. Will man
sich sowas nicht kaufen, nimmt man stattdessen z.B. den Griff eines Messers. Das
gleichmäßige Anliegen der Folie an den Rändern ist sehr wichtig, sonst kriecht
Farbe unter die Folie und man hat sich somit selbst einen Bärendienst erwiesen.
Manchmal kann man seine Schablonen nicht sofort fertig schneiden, z.B. wenn man
mit mehreren Farben nacheinander etwas brushen möchte. Dazu ist es notwendig,
daß man die Folie auf dem Motiv schneiden muß. Dabei ist es wichtig, nicht zu stark
mit dem Schneidmesser aufzudrücken, sonst schneidet man in den Untergrund hinein,
aber trotzdem kräftig genug, um die Folie zu durchtrennen. Um hier alles richtig zu
machen, hilft nur vorher probieren und Üben.
Größere Flächen klebt man einfach mit Zeitungspapier ab, welchen man an den
Rändern z.B. mit Maskierfolie oder Tesafilm anklebt. Maskierfolie, die schon ein paar
Jahre alt ist, kann auch überlagert sein, so daß sie nicht mehr optimal auf dem Untergrund
haftet. Dies bemerkt man sehr schnell beim Brushen, wenn ständig die Folie abhebt. In diesem
Fall gibt es nur eins, weg damit und Entsorgen.
Inhaltsverzeichnis
Will man Rundungen abkleben, oder andere Teile die nur schwer abzukleben sind, kann man auch
Abdecklack verwenden (auch Rubbelkrepp genannt). Diesen Lack trägt man auf alle Stellen auf,
die frei von Farbe bleiben sollen und läßt ihn trocknen. Dies geht i.d.R. relativ
schnell und er wird dabei gummiartig, so daß man ihn nach Gebrauch einfach wieder von
der Vorlage abziehen kann. Zu beachten ist noch, daß man den Lack nicht länger als
2 Tage auf der Vorlage belassen sollte, sonst geht der Lack nicht mehr optimal ab.
Inhaltsverzeichnis
Kommt darauf an. Im allgemeinen ja. Druckluftdosen eignen sich praktisch nur zum nicht-stationären
Brushen. Also dort, wo es z.B. keinen Strom gibt (Außenwand eines Hauses auf der Leiter,
Garten,...) oder wo ein Kompressor nur schwerlich hin zu Transportieren wäre. In 99% der
Fälle sind Kompressoren jedoch eindeutig die bessere Wahl. Druckluftdosen liefern keinen
konstanten Druck. Der Druck nimmt langsam aber stetig ab, je nach Füllstand. Durch starken
Druckabbau, wenn z.B. hoher Druck bzw. viel Druckluft benötigt wird, kann auch das Ventil
in der Dose einfrieren. Dies läßt sich vermeiden, indem man die Dose in ein warmes
Wasserbad legt. Druckluftdosen kosten aber auch Geld (ca. 5-10.-EUR, je nach Größe)
und wer öfters brusht, zahlt hier schneller drauf, als er denkt. Nicht zuletzt vergrößern
Druckluftdosen unseren Müllberg, weshalb man alleine schon deshalb auf sie verzichten
sollte. Ein Kompressor kostet zwar richtig Geld, jedoch nur einmal! Außerdem kann man
damit dann einen konstanten Druck einregeln, die Druckluft wird durch einen Filter entwässert
und man muß sich nie wieder Gedanken machen, ob man jetzt noch eine Druckluftdose
braucht oder nicht.
Inhaltsverzeichnis
Es gibt verschiedene Kompressorarten. Kompressoren mit Membran- oder Kolbenantrieb, mit oder
ohne Öl usw. Qualitativ hochwertige Kompressoren komprimieren die Luft mit einem Kolben
und verfügen über eine Ölschmierung. Billigere Kompressoren verwenden gerne eine
Gummimembran zur Verdichtung. Diese Membran kann mit der Zeit ermüden, rissig werden und
dann wird der erzeugte Druck geringer oder es wird gar kein Druck mehr erzeugt.
Ein hochwertiger Kompressor, an dem man lange Freude hat, sollte folgendes aufweisen:
Er sollte die Luft mit einem Kolben komprimieren und mit Öl geschmiert werden, über
ein Manometer und Druckregulierventil verfügen, einen Luftfilter an der Ansaugung und
Luftentfeuchter am Ende haben, einen Ausgleichsbehälter um der Druckluft das Pumpen zu
nehmen und ggf. über einen selbsttätigen Druckschalter verfügen. Weiterhin
sollte er min. 4Bar Druck aufbauen können.
Ein Ausgleichsbehälter dient im übrigen dazu, der Druckluft das Pumpen zu nehmen, welches
entsteht, wenn der Kolben komprimierte Luft in die Leitung drückt. Hat man keinen
Ausgleichsbehälter, pulsiert die Druckluft vorne an der Airbrush im gleichen Takt, wie der
Kolben die Luft komprimiert.
Inhaltsverzeichnis
Für Leute, die nur wenig brushen möchten, rentiert sich ein Kompressor eigentlich nicht wirklich.
Druckluftdosen sind auch relativ teuer, so daß sich die Frage nach weiteren Alternativen stellt. Im
folgenden seien ein paar Alternativen vorgestellt, jedoch sollte man dabei bedenken, daß man seine
Qualitätsansprüche nicht zu hoch ansetzen darf. Wer ein erstklassiges Ergebnis will, der kommt früher
oder später um einen Kompressor nicht herum.
Eine Alternative ist ein alter Autoreifen. Man pumpt ihn vor Arbeitsbegin richtig prall auf und schließt
dann die Airbrush an das Autoventil an. Entsprechende Adapter sollten über den Fachhandel zu beziehen sein.
Da der Druck beim Brushen naturgemäß stetig abnimmt im Reifen, kann man auf den aufgepumpten Reifen ein
Brett legen und dieses gut beschweren. Somit hält der Druck länger an, da das Gewicht die Luft aus dem
Reifen drückt.
Wer eine Druckluftflasche in der Werkstatt stehen hat, kann auch diese nehmen. Ein Manometer mit
Regulierventil sollte in diesem Fall wahrscheinlich schon vorhanden sein, um den Flaschendruck auf den
jeweils benötigten Arbeitsdruck zu bringen. Die Verbindung zur Airbrush muß man sich hierbei allerdings
selbst basteln, da es fertige Adapter dazu nicht fertig konfektioniert gibt.
Wer günstig an einen Kompressor aus einem Baumarkt usw. kommt, kann selbstverständlich auch diesen nehmen.
Man sollte sich nur über die Lautstärke (vorher) informieren, damit nicht Abends um 22:00Uhr die Polizei
plötzlich in der Tür steht, nur weil man kurz noch schnell etwas brushen wollte...
Wenn die Luft an der Airbrush im Takt der Kompressors pulsiert, z.B. weil der Kompressor über keinen
Druckbehälter verfügt, dann kann man ein entsprechendes Gefäß in die Zuleitung der Airbrush anschließen.
Das kann z.B. eine alte Druckluft- oder Haarspraydose sein, in die man unten einen Schlauchanschluß anbringt
(einlöten) und oben einen fertigen Adapteranschluß für Druckluftdosen anschließt.
Wer sich einen Kompressor selber bauen möchte, der sollte auf einem LKW-Schrottplatz nach Druckbehältern
Ausschau halten. Rohre, Druckschalter usw. findet man im örtlichen Baumarkt oder im Druckluftfachhandel.
Einen Kompressor findet man in Klimaanlagen, oder Kühlschränken.
Eine ausführliche Bauanleitung zum Selbstbau eines Kompressors findet ihr z.B. bei
Haider im PDF-Format.
Inhaltsverzeichnis
Grundieren muß man nicht zwingend eine Oberfläche. Wenn man es jedoch macht, ist
es nie ein Fehler. Als Faustformel kann man sagen, je glatter eine Oberfläche ist
(Metall, Kunststoff) umso eher sollte man Grundieren. Auf eher rauen Oberflächen (Holz,
Stein) ist dies nicht unbedingt notwendig. Glatte Oberflächen kann man auch (zusätzlich
zur Grundierung) vorher mit Wasserschmirgel (Körnung ab 1000) bearbeiten. Dazu wird
die Oberfläche benäßt und Naß geschmirgelt.
Auf alle Fälle sollte man die Oberfläche jedoch vorher immer Weiß
Lackieren (oder Weiß Grundieren). Nur auf weißem Untergrund kommen die Farben
darüber richtig zur Geltung und man vermeidet Farbschwankungen in der Helligkeit, die
man später sieht. Man schafft sich so einen einheitlichen Untergrund in Oberfläche
und Tönung.
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Dazu muß die Oberfläche, bevor überhaupt auch nur angefangen wird zu Brushen,
schon so glatt wie möglich sein. Dazu kann man die Oberfläche Schmirgeln, wobei man
immer feineres Schmirgelpapier verwendet. Dazwischen sollte bei Holzoberflächen immer wieder
Füllgrund (Filler) aufgetragen werden. Also Schmirgeln, Fillern, feiner Schmirgeln, Fillern,
noch feiner Schmirgeln, Fillern,... Am Ende sollte man mit Wasserschmirgel die Oberfläche
behandeln. Damit wird die Oberfläche zwar aufgeraut für den Lack, was diesen besser
haften läßt, gleichzeitig wird die Oberfläche aber auch glatt, so daß
Riefen und Dellen egalisiert werden, die man später sehen würde. Generell ist es
auch kein Fehler, vor dem endgültigen Aufbringen des Finish's, die Farbe mit Wasserschmirgel
(siehe unten) zu glätten.
Nach dem Aufbringen der Farbe, sollte man die Oberfläche mit Klarlack versiegeln. Das
ergibt dann auch eine glänzende Oberfläche. Hat man nämlich beim Brushen irgendwann
einmal absetzen müssen an einem Ende (z.B. wenn man einen Flugzeugrumpf lackiert) und
braucht dann zu lange, bis man wieder am Anfang ist, wird die Stelle matt und gegen das Licht
gehalten fleckig.
Hochglänzende Oberflächen erreicht man dadurch, daß man zwischen den einzelnen
Lackschichten immer wieder einmal mit Wasserschmirgel den Lack glättet. Vor allem gegen
Ende hin beim Klarlack. Da wird dann nach jeder Schicht mit dem Klarlack die Oberfläche
mit Wasserschmirgel behandelt und erneut mit Klarlack lackiert. Das kann man dann so lange machen,
bis die gewünschte hochglänzende Oberfläche erzielt ist. Unter Umständen
erfordert dies bis zu 10x Lackieren mit Klarlack und glätten mit Wasserschmirgel!
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Aluminium zu Lackieren ist wegen der glatten Oberfläche nicht unproblematisch.
Empfehlenswert ist es, die Oberfläche zuerst zu reinigen. Danach mit feinem
Schmirgelpapier (Wasserschmirgel) die Oberfläche aufrauhen, wieder reinigen
(Silikonentferner), danach unbedingt Grundieren und jetzt erst mit dem Farbauftrag zu
beginnen.
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Auf Kunststoff- oder Metalloberflächen soll Bremsflüssigkeit einigen schon nützliche
Dienste erwiesen haben. Dazu bitte die Sicherheitshinweise beachten (Handschuhe,
Schutzbrille). Danach die Oberfläche wieder reinigen mit Silikonentferner.
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Wenn man nur lösungsmittelfreie Farben (z.B. Airbrushfarben) verwenden will,
steht dem Brushen in der Wohnung nichts im Weg. Bei lösungsmittelhaltigen Farben
sollte man allerdings wenigstens in den Keller gehen und dort für gute Durchlüftung
sorgen, oder gleich auf dem Balkon brushen.
Auf jeden Fall wird es am Arbeitsplatz mit der Zeit aber etwas staubig werden. Je
größer die Sachen sind die man bebrushen will, umso mehr. Beim Brushen geht
immer etwas Farbe (Sprühnebel) daneben, welcher dann als Staub wieder herunter
kommt (Airbrushfarbe trocknet schon in der Luft beim Sprühen).
Will man den Sprühnebelstaub weitestgehend vermeiden, kann man sich auch eine kleine
Absauganlagen zum Brushen zulegen, die allerdings nicht ganz billig sind. Eine
alte Abzugshaube funktioniert für diesen Zweck allerdings auch. Die einfachste Variante
ist, man nimmt sich einen großen Karton und sprüht in die Richtung, in der der
Karton steht, bzw. brusht quasi in dem Karton.
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Kringel durch fettigen Untergrund
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Hat man die Oberfläche gereinigt und mit dem Brushen begonnen und sieht dabei, wie die
Farbe auseinander läuft und/oder "Fettaugen" bildet, so hat man die Oberfläche vorher
entweder nicht richtig, oder mit dem falschen Reinigungsmittel gereinigt. Das Mittel der
Wahl ist nach wie vor Silikonentferner (siehe 2.2 Wie reinige ich die Oberfläche vor dem Brushen richtig?).
Sachen wie Alkohol (z.B. Isopropanol) können zu solchen Ergebnissen ebenso führen, wie das
Reinigen der Oberfläche ausschließlich mit Wasser und Geschirrspülmittel.
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Farbe deckt nicht mehr
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Airbrushfarbe, die man schon länger im Regal stehen hat und man erst wieder aufschütteln
muß, will man natürlich nicht wegwerfen - hat ja schließlich alles Geld gekostet. Sieht das
Ergebniss allerdings ähnlich aus, wie hier links auf dem Bild zu sehen, ist die Farbe
aller Wahrscheinlichkeit nach überlagert und zu alt. Die Farbpigmente pappen zusammen,
verstopfen die Airbrush und aus der Airbrush kommt vorzugsweise nur noch die Farbgrundlage.
Meistens hat man auf der Oberfläche dann auch ein paar Pigmentspritzer, wo zusammenklebende
Pigmente auf der Oberfläche gelandet sind.
In dem Fall gibt es nur eins - weg mit der Farbe!
Man macht sich selber keinen Gefallen, verwendet man die Farbe weiter und ein perfektes
Ergebnis erhält man damit sowieso nicht.
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Pigmentflecken überalterter Farbe
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Sollten auf der Oberfläche kleine Farbpunkte zu sehen sein, so ist die Farbe mit
ziemlicher Sicherheit überlagert und zu alt. Typischerweise spuckt die Airbush beim
Brushen auch etwas, oder verstopft unter Umständen sogar soweit, daß fast keine
Farbe mehr heraus kommt. Die Farbe ist dann unbrauchbar und kann nur noch entsorgt
werden.
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Hat man nach dem Brushen eine raue Oberfläche, obwohl der Untergrund vorher gut
gereinigt wurde und beim Brushen auch kein Schmutz auf die Vorlage gekommen ist, kann
die Farbe sogar wie Staub wieder von der Oberfläche wischen, hat man etwas nicht
richtig gemacht, auf das man so einfach nicht unbedingt kommt.
Wahrscheinlich hat man nur einen zu großen Sprühabstand gewählt und/oder nicht das
richtige Verdünnungsmittel für seine Farbe genommen. Dann nämlich trocknet die Farbe
bereits auf dem Weg aus der Airbrush zur Oberfläche hin. Somit erhält man trockene
Farbpartikel afu der Oberfläche, die nicht richtig anhaften und somit auch relativ
leicht wieder abgewischt werden können.
Unter Umständen kann man diese Tatsache aber auch für sich ausnutzen, um bestimmte
Oberflächeneffekte zu erzielen. Wahrscheinlich ist es aber schwieriger diesen Effekt
bewußt zu provozieren, als ihn unbewußt zu vermeiden...
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Während des Brushens kann es passieren, daß plötzlich immer weniger Farbe aus der Airbrush
kommt. Dies ist jedoch fast normal und kann mehrere Ursachen haben. Zum einen trocknet die
Farbe mit der Zeit auf der Nadel vorne an und läßt so weniger Farbe durch. Zum anderen
können kleine Schmutzpartikel in die Airbrush gesaugt worden sein, die nun die Düse
verstopfen.
Zur Abhilfe macht man folgendes:
Handgriff abschrauben und die Nadel in der Airbrush ein paarmal vor und zurück bewegen.
Außerdem kann man versuchen seiner Airbrushfarbe ein paar Tropfen Wasser hinzuzufügen. Nicht
erwähnenswert sollte eigentlich sein, daß man die Hinweise auf der Airbrushfarbe zur
minimalen Düsengröße für diese Farbe befolgen sollte, bzw. ob man sie für kleinere
Düsengrößen noch weiter verdünnen muß.
Hilft das alles nichts, zerlegt man am besten seine Airbrush und reinigt sie von Grund auf.
Kommt danach immer noch zu wenig Farbe aus der Airbrush, hat man ein Problem - ein
technischer Defekt scheint nun wahrscheinlich. Checkt die Dichtungen, ob nicht vielleicht
eine beim Reinigen verloren gegangen, oder einfach verschlissen ist. Auch die Nadel darf
nicht verbogen sein.
Beim Zusammenbau nach dem Reinigen alles wieder mit Gefühl, trotzdem jedoch fest
anziehen. Pulsiert der Farbnebel beim Brushen, ist meistens etwas nicht Dicht oder lose
angezogen und die Airbrush zieht Falschluft.
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Aussprühboxen gibt es in mehreren Variationen und Bezeichnungen. Einmal ist es ein
"Spraz-Out", ein anderes mal ein "Clean Pot", gemeint ist jedoch jedesmal das gleiche.
In eine Aussprühbox kann man seine Airbrush aussprühen, so daß man nicht jedesmal
einen Karton usw. ansprühen muß, um zu sehen ob noch Farbe aus der Brush kommt, oder
um seine Brush einmal mit Reiniger zwischendrin auszusprühen.
Die Aussprühbox verhindert, daß Sprühnebel durch die Luft wirbelt und sammelt die
ausgesprühte Farbe im Inneren. Sie ist ein nützliches Zubehör, um seinen
Arbeitsplatz sauber zu halten und einfach praktisch.
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komfortablerer Airbrushhalter (hier mit Airbrush)
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einfacher Airbrushhalter (hier mit Airbrush)
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Irgendwann beim Brushen muß jeder einmal seine Airbrush ablegen und dann fragt sich, wohin?
Legt man sie einfach auf den Tisch, so läuft meistens entweder die Farbe aus dem Farbnapf,
oder sie fällt ständig um. Aus diesem Grund gibt es Airbushhalter. In einfacher Form ein
Stück gebogenes Blech (sieht aus wie ein J) mit zwei Löchern drin, welches man an den Tisch
oder an die Wand Schrauben kann. Solche Halter liegen manchmal auch Airbrushes beim Kauf
mit dabei.
Komfortablere Halter befestigt man mit einer Zwinge am Tisch und bieten meist mehrere
Ablagemöglichkeiten für mehrere Airbrushes. So ist gesichert, daß die Airbrush
geschützt abgelegt ist und keine Farbe herum sudelt.
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Folienandrücker
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Ein Folienandrücker ist ungeheuer praktisch beim Maskieren. Nach dem Ausschneiden und
Auflegen der Maskierfolie auf der Oberfläche, kann man mit diesem Werkzeug die Ränder
der Folie andrücken auf die später die Farbe trifft. Somit läuft keine Farbe unter die
Maskierfolie und man muß sich nicht mit einem Bleistift o.ä. bemühen, die Folie richtig
anhaften zu lassen
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Kreisschneider
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Arbeitet man mit Maskierfolie kommt es erfahrungsgemäß doch öfters vor, daß man einen
sauberen Kreis aus der Maskierfolie ausschneiden möchte. Für diese Zwecke ist ein
Kreisschneider äußerst hilfreich, da man mit ihm einfach und sehr sauber einen
perfekten Kreis aus der Folie schneiden kann. Kreise mit der Schere ausgeschnitten werden
meistens doch nicht 100%ig rund und sind an kleinen Stellen doch etwas eckig. Zumal
geht das Ausschneiden mit diesem Werkzeug doch deutlich geschickter und schneller von statten
und auf bereits aufgeklebten Folien, die man auf der Vorlage schneiden möchte, ist dies ohnehin
der einzige Weg, um nachträglich saubere Kreise ausschneiden zu können.
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Zur Zeit gibt es zwei empfehlenswerte Zeitschriften, die sich mit dem Thema Airbrush beschäftigen.
Zum einen wäre da die "Airbrush Total" und zum zweiten die AAA, die "Airbrush, Art & Action".
Beide Zeitschriften kosten jeweils um die 4-5.-EUR, erscheinen alle acht Wochen und sollten
in jedem Zeitschriftenhandel oder Bahnhofsbuchhandlung erhältlich sein. In diesen Heften
gibt es regelmäßig Workshops, die Airbrushtechniken erklären und somit auch
Anfängern einen schnellen Einstieg bieten.
Bücher gibt es in nahezu jeder Buchhandlung zu allen Bereichen von Airbrush. Daher sollte
man einfach einmal in einer Buchhandlung sich die Airbrushbücher ansehen und das für
seinen Zweck passende heraus suchen. Als 'Airbrushbibel' hat sich das Buch "Airbrushing - Das
große Buch für Anfänger und Fortgeschrittene" bewährt. Es ist im DuMont
Buchverlag Köln erschienen von Peter Owen/Jane Rollason. ISBN 3-7701-2278-X. Das Buch
hat einen schwarzen Umschlag und auf der Vorderseite ein rosanes Herz, welches auf einer
Chromfolie liegt. Der Preis liegt bei ca. 20.-EUR.
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Auf
Youtube kann man sich etliche Videos zum Thema Airbrush anzeigen lassen. Kostenfrei
und direkt nach Hause - was will man mehr?
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Nun, der Button ist in deinem Browser versteckt. Im Internet Explorer und Mozilla geht das unter
"Datei/Speichern unter". Im etwas angegrauten Communicator 4.x ist es etwas umständlicher. Hier
klickt man im Menü "Datei/Seite bearbeiten" an. Danach öffnet sich der Composer und dort
kann man dann alles speichern.
Wenn diese FAQ noch weiter wachsen sollte, so daß ich die FAQ auf mehrere Seiten verteilen muß,
werde ich evtl. eine extra Zip-Datei zum Downloaden anbieten.
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